Nieselregen, trüb, grau, Herbst. Heute nehme ich mir die Zeit und lasse mich treiben, den Blick schweifen, die Gedanken flanieren.
Überall Gitter, Drahtgitter, Armierungsnetze, Zäune, Verhaue – im Garten, der Wiese, im Kopf. Blockaden, Durchgangsverhinderungsmassnahmen. Sie schränken die Sicht ein. Das Netz aus Gitterstäben behindert den klaren Blick. Andererseits dienen die Drähte als Leitlinie, zum Beispiel für die Kühe. Sie weisen den Weg, Unter dem Hag fressen ist möglich. Auf der anderen Seite ist es sowieso grüner, saftiger, besser. Gitter helfen Pflanzen sich nach oben zu ranken, gegen den Himmel, in die Freiheit. Sie geben Halt und Sicherheit, sind Gefängnis und Bedrohung. Grübelnd stehe ich im Regen. Gitter, Blockaden, wenn wir sie nur ab und an überwinden könnten, denke ich. Wir wären freier, zumindest im Geiste.