Sonntagmorgen, 14. Januar 2024

Robi, der Mistroboter ist an-, die Tränke zugefroren. Der Mist klebt am Boden fest. Handarbeit ist angesagt.

Ich komme mir vor wie der Rattenfänger von Hammeln. Ein Tross Kühe hinter mir her. Sie riechen das Salz, das ich im Kessel habe, das an meinen Händen klebt. Salz lecken, eine ihrer Delikatessen. Als Kind machte ich den Kälbern jeweils eine Sonntagsmischung im Litermässli. In der Scheune standen damals verschiedene Säcke mit Viehsalz, Mineralstoff und Kraftfutter in Form von gepressten Würfeli und ein Holzbottich mit losem Kraftfutter. Ich dachte jeweils, das Vieh müsste auch Sonntag haben und besondere Leckereien kriegen. So nahm ich von jedem Sack zwei, drei Hämpfeli und mischte sie im Becher. Vom Mineralstoffsäckchen, das viel kleiner war als die anderen, nahm ich nur eine Hand voll. Der Vater hatte uns eingeschärft, dass wir damit nicht döfe güde. Es sei zu teuer. Ich hätte auch nichts davon nehmen können, aber da war so ein innerer Zwang. Von jedem Sack musste was rein. Die Kälber und Rinder haben die Mischungen geliebt. In meiner Erinnerung war die Futterkrippe nie besser ausgeputzt als an jenen Sonntagen.

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