Sonntagmorgen, 11. Februar 2024

Widerwillig schäle ich mich aus dem Bett. Meine Motivation suchend, schlendere ich in den Stall, hoffend, dass ich niemandem begegne.

Nur kein Gespräch jetzt, nein, auch nicht Smalltalk, einfach „pssst“. Ich muss mich da jetzt reinsteigern. Beim Futter zuschieben, spüre ich jede Faser meines Körpers. Offenbar habe ich an Orten Muskeln, von denen ich nicht mal wusste, dass es sie gibt. Verächtlich blicke ich auf die Schaufel. Sie lacht höhnisch zurück. Jaja, ich weiss, denke ich. Meine Gedanken schweifen ab, zum gestrigen Abend.
Beim Warten auf die Gäste, las ich einen Gesundheitsartikel. Viele Früchte, viel Gemüse, viel Sport, wenig rotes Fleisch, wenig Käse, wenig Alkohol … Blick auf den gedeckten Tisch: Käseplatte, Mostbröckli. Speck und eine gute Flasche Wein… Nun, ich habe dann die Käseplatte genommen und sie mit Rüebli ergänzt. Die orange Farbe hat das Ganze wirklich nett aufgepeppt und mein schlechtes Gewissen ungemein beruhigt.
Wieso auch immer flitzt plötzlich ein Zitat durch meine Gehirnwindungen. Entweder man ist konsequent oder man lebt.
Jep, denke ich und tausche grinsend die Schaufel gegen den Besen … dass es e Gattig macht. Irgendwo muss man schliesslich konsequent sein.

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