Die Spalten im Laufstall sind verstopft. Hinten im Stall befreie ich sie mit Hilfe der Gabelzinken von ihrer Last.
Der Mist soll wieder ungehindert verschwinden können. Vorne, beim Melkstand, nehme ich den Wasserschlauch. Eine Spalte nach der anderen spritze ich sauber. Das hat Suchtpotential und ich verstehe, wieso das Aufhören beim Gamen oder anderen Aktivitäten so schwierig sein kann. Der frisch geputzte Boden sieht ja so schön aus. Diese Leichtigkeit und Freiheit überträgt sich direkt auf mich und verleiht mir eine morgendliche Wohligkeit (ja, das Wort existiert nicht, hört sich aber gut an), ein Glücksgefühl. Nur noch Eine, denke ich. Die Stimme im Kopf mahnt, dass ich Wasser sparen solle. Es ist Regenwasser, also kann ich noch Eine, nur noch diese Reihe fertig. Du solltest zu den Kälbern, insistiert die Stimme. Ja, gleich, ich gehe gleich. Nur noch … So, genug des Dopamins. Ich reisse mich los, packe die Milchflaschen und mache mich auf den Weg zu den Kälbern. Aber diese letzten zehn Spalten wären doch … Zum Glück knurrt mein Magen. Wenn ich den besänftigen kann, löst das erfahrungsgemäss auch Glücksgefühle aus.