Heute laufe ich meine zehntausend Schritte schon vor dem Frühstück.
Es ist ein Geschenk einer Unbekannten an Unbekannte. Ich wollte nochmals dieses atemberaubend schöne Mohnfeld in der Morgensonne bestaunen. Wollte. Bein Blick bleibt an einem Ufo hängen, einem Fremdkörper, einem grauen Deckel mitten im Feld. Neugierig wie die Kühen, das färbt wohl ab, nähere ich mich diesem runden Etwas. Täuscht mich mein Auge und es ist doch eine Eselsdistel? Im Weizen täte mich das allerdings wundern. Nein, sanft auf Mohn und Weizen niedergelegt, hat sich eine Wunderlaterne. Einer der Glücksbringer, mit denen abends der Himmel erhellt wird. Eine Laterne, der man vor dem Start gute Wünsche einhaucht. Plötzlich entdecke ich noch weitere, überall sind sie, auch in Weiden und Hecken. Ich kann sie nicht dort lassen. Das Geflecht aus Draht, gehalten von Kunststoff verrottet nicht. Auch wir haben schon solche Wunderlichter in den Himmel steigen lassen. Es zählte der Moment.
Wenn so viele gute Wünsche auf unserem Hof landen, buche ich das für einmal als Glücksbringer ab, als Geschenk von Unbekannten an eine Unbekannte. Oder umgekehrt.