Ein Appell

Die Schule soll die Quadratur des Kreises vollbringen und die Wünsche von Eltern, der Politik und der Wirtschaft unter einen Hut bringen.

Jede Partei hat Lösungen für die aktuellen Herausforderungen im Bildungsbereich. Wenn wir diese aber nicht gemeinsam anpacken, beschäftigen wir einzig Verwaltung und Schulen und schmälern die fehlenden Ressourcen zusätzlich.

Zurzeit jagt ein bildungspolitischer Vorstoss den anderen. Es ist Wahljahr. Das unkoordinierte Verfassen von gut gemeinten Vorstössen und vermeintlich schnellen Lösungen, bringt uns in diesem Bereich aber nicht weiter. Die Herausforderungen sind gross. Ja, das sind sie. Für komplexe Probleme gibt es aber keine einfachen Lösungen. Die herausfordernden Situationen im integrativen Bereich lösen wir nicht mit dem erneuten Separieren von Schülerinnen und Schülern. Die Forschung zeigt eindrücklich, dass integrativ beschulte Kinder die besseren Chancen im Leben haben als separativ beschulte. Für Kinder mit Sonderschulbedarf braucht es mehr Ressourcen, ebenfalls für die frühe Förderung. Das Projekt «Deutsch vor dem Kindergarten» wurde erfolgreich beendet. Der Schlussbericht zeigt, dass eine flächendeckende Einführung die erwünschten Effekte bringen kann. Das Projekt ist aufgegleist. Es braucht keinen zusätzlichen Vorstoss dazu. Schule ist in Bewegung, Schule entwickelt sich. Viele Bildungsinstitutionen im Aargau sind gut unterwegs, sind innovativ und arbeiten mit attraktiven Schulmodellen. Das geht manchmal vergessen, wenn nur Probleme bewirtschaftet werden. Die Schule ist ein Abbild unserer Gesellschaft. Sie soll die Quadratur des Kreises vollbringen und die Wünsche von Eltern, der Politik und der Wirtschaft unter einen Hut bringen. Das ist in der Tat herausfordernd. Vermeintlich einfache Lösungen präsentieren, bringt uns nicht weiter. Sie belasten Schulen und vor allem die Verwaltung, deren Ressourcen ebenfalls knapp bemessen sind. Ich appelliere an das Erarbeiten gemeinsamer und mehrheitsfähiger Lösungen. Ganz bestimmt kämen wir so schneller vorwärts. Ansonsten wird die politische Debatte unnötige Zeit und Ressourcen verschwenden.

Wir haben weder das eine noch das andere!

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