En mystischer Morgen. Eine ausgewaschene, glänzende Landschaft, Dunst über dem Maisacker und Morgenrot.
Der Regen kam gestern unerwartet, die Wetterprognose versprach einen wolkenlosen, sonnigen Tag. Das Morgenrot kam uns jedoch verdächtig vor. Obe gäl und Morgerot gitt es nasses Butterbrot. Diese Aussage stimmt wohl immer noch. Ich habe gehofft, uns bliebe das Morgenrot heute erspart. Aber es präsentierte sich wunderbar hinter den Maisstängeln, bezaubernd, eine Augenweide.
Grundsätzlich sind wir froh und dankbar um den Regen. Doch ab und an wäre es wahnsinnig nett, er würde noch ein klein bisschen warten, zum Beispiel heute. Das Wetter ist, wie es ist. Künstliche Intelligenz und Robotertechnik führen dazu, dass bald nichts mehr dem Zufall überlassen wird. Das Leben ist steuerbar, Ereignisse werden berechenbar, der Mensch gläsern. Zum Glück können wir nicht auch noch das Wetter machen, denke ich. Zum Glück werden wir manchmal von einem Schauer überrascht und von einem Gewitter vertrieben. Das Leben ist nicht eitel Sonnenschein. Und ich glaube, Dankbarkeit, Freude und Ehrfurcht hätten niemals denselben Stellenwert, wenn es das wäre.