Sonntagmorgen, 18. Februar 2024

November oder April – es ist nicht ganz klar an diesem verhangenen Morgen.

Auf die Temperatur kann man bekanntlich nicht mehr zählen. Ich brauche jedenfalls keine Jacke zum Arbeiten. In der Futterkrippe chläpperets, als ich sie mit dem Besen poliere. Ein Stein rollt vor der Chripfeputzete her. Mit dem Futter ist er hier gelandet, glücklicherweise verschmäht von den Rindern. Steine, als Kind verhasst. Tagelang mussten wir sie vom Acker ablesen, in Kessel füllen, die dann der Vater in die Heckschaufel kippte. Später taten wir das, zum Leid unseres Rückens, selbst. Nie ist man mit dieser Arbeit fertig. Jedes Jahr gibt es Neue. Schneckensteine zu Hauf. Einst sammelten wir sie. Die Schönsten fanden ein Plätzchen auf dem Büchergestell, später im Garten. Irgendwann wurde es normal, so viele Zeitzeugen zu haben. Wir beachteten sie nicht mehr. Für uns waren sie keine Raritäten mehr, nichts Besonderes. Heute würden wir viel darum geben, wenigstens einige davon behalten zu haben. Vielleicht wäre der eine oder andere sogar im
Museum gelandet. Zu viel wird langweilig, denke ich. Es ist die Dosis, die es macht. Ja, der gute Paracelsus, wo er recht hatte, hatte er recht.

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